25.05.2014
In Zusammenhang mit der Europawahl waren die Berlinerinnen und Berliner heute auch zur Abstimmung über die Zukunft des Tempelhofer Feldes (ehemaliges Gelände des Flughafens Tempelhof) aufgerufen. Zur Abstimmung standen zwei Gesetzentwürfe:
- von der Bürgerinitiative „100% Tempelhofer Feld“
- von der Berliner Regierungskoalition (SPD/CDU)
Der Gesetzentwurf der Bürgerinitiative hatte den Erhalt und Schutz des Tempelhofer Feldes als große Frei- und Grünfläche und die Vermeidung der Randbebauung zum Inhalt.
Der Gesetzentwurf der Regierungskoalition hatte eine sogenannte Randbebauung zum Inhalt, wodurch die Freifläche wohl auf ca. die Hälfte geschrumpft wäre. Dem Berliner Senat wurde wegen dieses Gesetzentwurfes bereits im Vorfeld vorgeworfen, den Einstieg für eine Totalbebauung des Tempelhofer Feldes zu ermöglichen.
Das Tempelhofer Feld ist eine äußerst wichtige Komponente eines süd-nordwärts verlaufenden Grünkorridors, der eine wichtige Frischluftschneise für das Berliner Stadtklima darstellt. Bei, wie vom Senat in seinen Veröffentlichungen angegeben, Bebauung quer zu diesem Korridor, entlang des Columbiadamms sowie entlang der Ringbahn, würde die Funktion als Frischluftschneise erheblich beeinträchtigt werden, was verheerende Auswirkungen für das Klima in der Berliner Innenstadt, insbesondere im Hochsommer, hätte.
Der Gesetzentwurf der Bürgerinitiative hat ca. 2/3 Zustimmung erhalten, der Gesetzentwurf der Regierungskoalition nur ca. 40% (lt. RBB-Text von 21:40 Uhr). Wir Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt waren da wohl doch deutlich klüger als unsere Regierung. Aber ich habe schon seit langer Zeit den Eindruck, dass Herr Wowereit schon lange nicht mehr mein Regierender Bürgermeister ist. Aber unabhängig von meinen persöhnlichen Aversionen gegen Wowereit rufe ich den Berliner Senat auf, endlich eine Flächennutzungs- und Stadtentwicklungspolitik nach ökologischen und klimatischen Kriterien zu betreiben.
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