Ausflug ins Donaudelta 2017

05.07.2017

In der vergangenen Woche war ich für sechs Tage Teilnehmer einer Exkursion ins Donaudelta, Rumänien. Lokaler Veranstalter war „Tioc Natur- und Studienreisen“ des rumänischen Biologen, Umweltaktivisten und Avifaunisten Tiberiu Tioc. Die Reise wurde vermittelt durch „Kolibri Reisen“.

Die Anreise erfolgte mittels der Lufthansa mit Umsteigen in Frankfurt/Main nach Bukarest. Von dort aus holte uns Herr Tioc persönlich mit dem Auto ab. Die eigentliche Tour ins Donaudelta mit dem Hotelboot begann dann im 280 Auto-Kilometer vom Flughafen Bukarest entfernten Tulcea, das Tor zum Donaudelta.

Ich habe auf dieser Tour wieder so einige Vogelarten neu kennengelernt, u. a. Blauracke, Nachtreiher, Rallenreiher, Purpurreiher, Seidenreiher und Braunsichler.

Am Anreisetag (28.05.2017) hatte ich abends noch die Gelegenheit, in der Umgebung des Liegeplatzes des Hotelbootes ein paar Vögel zu beobachten, u. a. ein paar Dohlen, Rauch- und Mehlschwalben, Bachstelzen und Flussseeschwalben. Nachts habe ich dann Sprosser gehört, deren Gesang dem der Nachtigall ähnlich, aber eben doch ein bisschen anders ist. Die Dohlen schienen sich an einem alten, längst stillgelegten Hafenkran besonders wohl zu fühlen.

Am 29.05. wurde unser Hotelboot dann mit einem Schlepper, der uns die ganze Tour begleitete, auf dem Sulinaarm nach Maliuc befördert, das wir gegen Mittag erreichten. Nachmittags gab es dann den ersten Ausflug mit kleinen Motorbooten in den „Dschungel“ des Donaudeltas, nördlich von Maliuc, und abends noch einen kleinen Spaziergang bei Maliuc, bei dem ich erstmals in meinem Leben Europäische Sumpfschildkröten in freier Wildbahn zu Gesicht bekam. Sie sind in Deutschland vom Aussterben bedroht.

Am 30.05. gab es einen weiteren Motorbootausflug, ehe unser Hotelboot am Nachmittag weiter in die Nähe von Crisan befördert wurde.

Am 31.05. gab es zwei weitere Motorbootausflüge, einen nördlich des Sulina-Armes und einen südlich davon.

Am 01.06. führten wir einen Tagesausflug nach Letea durch, mit kleiner Pferdekutschtour und Besichtigung der steppenähnlichen Landschaft nördlich von Letea. Die Pferde wurden massiv von Pferdebremsen attackiert. Bei einer russisch-ukrainischen Familie in Letea waren wir zu Besuch und machten dort Picknick. Abends wurde unser Hotelboot dann wieder westwärts auf dem Kanal Ocuta an Mila 23 vorbei bis nahe an den Fortuna-See befördert.

Am 02.06. wurde unser Hotelboot dann weiter westwärts bis nördlich von Ilganii de Sus befördert. Es folgte noch ein letzter Motorbootausflug in den „Dschungel“ um den Purcelu- und den Carasu-See herum, ehe das Hausboot dann am Abend zurück nach Tulcea befördert wurde.

Am 03.06. früh hieß es, Abschied zu nehmen von der Besatzung des Hotelschiffes. Herr Tioc und ein weiterer Fahrer brachte uns dann am Vormittag wieder zum Budapester Flughafen zurück. Während der Fahrt überflog wenige Meter vor unserem Kleinbus ein Wiedehopf die Straße. Im Donaudelta habe ich leider keinen gesehen.

Bei der Rückreise nach Deutschland gab es unerwartete Probleme. Ein Gewitter soll über Frankfurt gewütet haben, was zu Chaos auf dem Frankfurter Flughafen führte. So traf ich dann in Berlin erst mit fast zwei Stunden Verspätung ein, aber ohne meinen Koffer. Der war wohl im Frankfurter Chaos irgendwo liegen geblieben. Erst am Pfingstmontag, den 05.06. nachmittags bekam ich dann endlich den Koffer. Ein Verlust wäre sehr bitter für mich gewesen, denn abgesehen vom Inhalt im Wert von ca. 200 … 300 Euro hatte ich mir diesen Koffer für ca. 230 Euro vor der Reise neu gekauft.

Von diesem Makel bei der Rückreise abgesehen, war es ein herrlicher Urlaub. Herr Tioc hatte alles bestens organisiert, so dass wir die Tour wirklich ausgelassen genießen konnten und uns ganz auf das Erleben der Natur – bei mir natürlich vorrangig auf die Beobachtung der Vogelfauna – konzentrieren konnten. Mit seiner Erfahrung als Biologe und Umweltaktivist hat er uns vieles auch sehr gut erklären können und uns beim Kennenlernen der Vogelarten geholfen.

28.05.2017:

29.05.2017:

30.05.2017:

31.05.2017:

01.06.2017:

Abflug eines Rosapelikans (leider gibts auch im Donaudelta zuweilen Umweltschweine, wie die Plasteflasche beweist):

02.06.2017:

 

Und hier noch ein paar Vogelstimmen:

 

 

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