Seit einigen Tagen verkehrt die S-Bahn (Linie 25) auf dem Abschnitt zwischen Tegel und Schönholz nur im 40-Minuten-takt, während des Berufsverkehrs eingeschlossen. An zwei Wochenenden wird der S-Bahn-Verkehr auf diesem Abschnitt komplett eingestellt. Grund ist der Ersatz zweier alter Stellwerke durch ein neues in Alt-Reinickendorf, an der Ausweichstelle.
Nun ist prinzipiell gegen derartige Arbeiten nichts einzuwenden. Aber angesichts der Tatsache, dass genau der selbe Streckenabschnitt an der Kremmener Bahn sowie zusätzlich bis Hennigsdorf vor knapp zwei Jahren, im Frühjahr 2010, für ca. sechs Wochen wegen der Oberbauerneuerung bzw. -sanierung komplett gesperrt war und die Fahrgäste mit Regionalzügen über den Außenring nach Hennigsdorf, zu den übrigen Stationen mit Ersatzverkehr-Bussen fahren mussten, stellt sich mir nun die Frage, weshalb man die Arbeiten, für die die Strecke jetzt teilgesperrt wird, damals nicht gleich mit erledigt hat.
Wieder einmal bleiben die Benutzer der S-Bahn – wir Fahrgäste – die Dummen, die mit brechend vollen Zügen fahren müssen. Die Züge verspäten sich wegen überlanger Fahrgastwechselzeiten; und wenn wir Pech haben, erwischen wir genau den Leertakt (also die ausfallende Zugfahrt), wenn wir den Bahnsteig betreten.
Die Deutsche Bahn AG hat in den vergangenen drei Jahren den S-Bahn-Fahrgästen unerträgliche Belastungen und Leistungseinschränkungen zugemutet. Die Ursachen hierfür lagen zum deutlich überwiegenden Teil bei der Deutschen Bahn AG und deren Tochterunternehmen selbst. Wenn man als Fahrgast derartige Planungen zur Kenntnis nehmen muss, so gewinnt man den Eindruck, dass die DB AG nichts, aber auch absolut gar nichts dafür tut, die verlorene Reputation der Berliner S-Bahn wieder herzustellen. Alle Versprechungen der führenden Manager der DB AG und der S-Bahn Berlin GmbH zur Wiederherstellung eines normalen S-Bahn-Betriebes in den vergangenen zwei Jahren haben sich bisher als hohle Phrasen erwiesen. Die Realität ist eine andere. Auch diese erneute Teilsperrung der S-Bahn-Strecke auf der Kremmener Bahn, die absolut überflüssig wäre, hätte man vor zwei Jahren richtig geplant, ist ein Beleg dafür, dass der DB AG die Belange der Fahrgäste völlig schnurz sind.
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