Durch einen kurzen Filmbeitrag über die Anwendung einer die Erdwärme nutzenden Weichenheizung bei der Hamburger Hafenbahn im ZDF-Info-Kanal bin ich auf ein neu entwickeltes technisches System zur Beheizung von Weichen aufmerksam geworden. Grundlage dieses vom Bayerischen Zentrum für Angewandte Energieforschung e. V. (ZAE) der Universität Würzburg entwickleten Systems ist eine aus zwei Rohren in die Erde (je nach Standort 30 bis 100 m tief) eingelassene Sondensystem, welches mit Kohlendioxid unter hohem Druck (40 Bar) gefüllt ist. Unten im Erdinnern nimmt das Kohlendioxid die Erdwärme auf, verdampft dabei und strömt nach oben. An der Unterseite der zu beheizenden Schienen ist ein Wärmeübertrager angebracht. Dieser wird von dem erwärmten Kohlendioxid durchflossen und gibt dessen Wärme an die Schienen ab. Das Kohlendioxid kühlt sich dabei ab, verflüssigt sich und läuft im anderen Rohr wieder nach unten.
Es bildet sich ein Kreislauf aus, der in Gang kommt, sobald sich an der Schiene niedrigere Temperaturen einstellen, als am Fußpunkt des Systems im Erdinnern herrschen. Das Wärmesystem ist umso leistungsfähiger, je größer der Temperaturunterschied ist. Damit reguliert sich dieses System – einmal richtig eingestellt – von selbst. Bereits bei einer Erdtemperatur von ca. 10°C am Fußpunkt arbeitet das System zuverlässig.
Der riesige Vorteil des Systems: Es wird außer der kostenfreien Erdwärme keinerlei Energie verbraucht, es verursacht somit keinerlei Energieverbrauchskosten. Darüber hinaus ist es klimaneutral, denn es wird keinerlei Kohlenstoff in Kohlendioxid umgewandelt.
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