Ich hatte in meinem Blog bereits am 06. Juni 2011 die vom Robert-Koch-Institut veröffentlichten Verbraucherwarnungen vor dem Verzehr von Tomaten, Gurken und Salat harsch kritisiert.
Heute hat die Berliner Zeitung unter dem Titel „Katastrophaler Unsinn“ einen Beitrag veröffentlicht, in welchem der Vorsitzende des Berufsverbandes Deutscher Hygieniker, Klaus-Dieter Zastrow, die Verbraucherinformatiuonen in Zusammenhang mit der EHEC-Krise scharf kritisiert und dabei zum Teil ähnlich argumentiert hat, wie ich es seinerzeit getan habe. Unter anderem heißt es da (Zitat):
„Zweitens habe man vor dem Verzehr von Gurke, Tomate und Blattsalat gewarnt, obwohl in diesen Gemüsesorten Ehec noch nie gefunden wurde. „Ehec ist bisher nur außen auf der Schale nachgewiesen worden, und die kann man abwaschen“, sagt Zastrow.“
Ich kann nur noch einmal darauf verweisen, dass das Hauptproblem unserer Ernährungswirtschaft nicht bei unseren Gartenbauern zu suchen ist, sondern vielmehr in der Viehwirtschaft, Futtermittelindustrie, in der Lebensmittelindustrie sowie im Groß- und teilweise im Einzelhandel. Mangelnde Lebensmittelkontrollen laden regelrecht zum Pfusch auf Kosten der Gesundheit der Bevölkerung ein. Ich denke da an den Gammelfleischskandal, an die Maul- und Klauenseuche, an den Rinderwahnsinn, an die nikotinverseuchten Eier vor gut 10 Jahren und dioxinverseuchten Eier vor nur nur drei oder vier ? Jahren, dioxinverseuchte Futtermittel im vergangenen Jahr usw.
Für meine Begriffe haben die verantwortlichen Behörden bei der EHEC-Krise mit ihren Verlautbahrungen völlig über das Ziel hinaus geschossen. Statt dessen wäre es endlich dringend geboten, in der Lebensmittelwirtschft an den erforderlichen Stellen die Kontrollen drastisch zu verschärfen und schwarze Schafe öffentlich zu machen.
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