Nach den drei extrem trockenen Jahren 2018 bis 2020 ist das Jahr 2022 in Berlin erneut viel zu trocken ausgefallen. Die gesamte Niederschlagsmenge des Jahres betrug ca. 420 mm. Auf der Basis einer Soll-Niederschlagsmenge von 580 mm ist das ein Defizit von ca. 160 mm (ca. 28 %).
Ich habe auch im Jahr 2022 die Niederschlagsdiagramme von Berlin-Tempelhof, Berlin-Buch und Berlin Marzahn auf der Seite https://www.wetteronline.de ausgewertet und bin aus diesen Werten zu diesem Ergebnis gekommen. Zwar werden auf dieser Webseite noch weitere Niederschlagsdiagramme von Berlin veröffentlicht; jedoch hätte die Berücksichtigung weiterer Messpunkte ganz sicher nur ein marginal anderes Ergebnis ergeben.
Ausreißer nach oben war der Monat Februar mit ca. 63 mm (30 mm über Soll). Ausreißer nach unten waren der März mit gerade einmal einem mm Niederschlag (40 mm unter Soll), der Juni mit ca. 35 mm Niederschlag (34 mm unter Soll) und der November mit ca. 10 mm Niederschlag (34 mm unter Soll).
Es deutet sich seit vielen Jahren an, dass Nordostdeutschland allmählich mehr versteppt. Es ist kaum zu erwarten, dass sich der Trend zu extremen Niederschlagsmängeln in naher Zukunft umkehrt. Das ist eine Folge des von uns Menschen gemachten Klimawandels, die wir bei uns unmittelbar spüren.
Noch ein Wert: Als ich vor 50 Jahren noch zur Schule ging, hat man uns im Geografie-Unterricht noch eine mittlere Jahresniederschlagsmenge von 595 mm für Berlin gelehrt. Lang ist es her…
Noch etwas zu den verwendeten Maßeinheiten: In den Wettervorhersagen wird als Einheit für die Niederschlagsmenge immer Liter je Quadratmeter (l/m2) verwendet. Das bedeutet für 1 l/m2, dass auf einen Quadratmeter Boden ein Liter Wasser fällt.
Früher wurde die Niederschlagsmenge immer in mm angegeben. Das bedeutet für 1 mm, dass ohne Wasserabfluss der Niederschlag eine Wasserhöhe von einem mm erreichen würde.
Beide Einheiten sind identisch. Durch Kürzen kommt man von l/m2 auf mm: 1 l/m2 = 106 mm3/106 mm2 = 1 mm .
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