Am Sonntag lockte mal wieder das Wetter zu einem Radausflug. Überwiegend sonnig, Temperaturen etwas über 5°C und nur schwacher Wind sind ideale Bedingungen für das Radfahren im Winter. Schnee liegt in Berlin-Brandenburg zur Zeit auch nicht.
Ich lies mich locken, und zwar auf die Oderpolder bei Schwedt im Nationalpark Unteres Odertal. Natürlich ging es mir nicht nur um das Radfahren, sondern vielmehr um die Beobachtung der Vögel. Auch im Winter haben die Polder dort so einiges zu bieten.
Ich sah zum Beispiel Hunderte oder vielleicht sogar mehr als eintausend Singschwäne. Diese sind zumeist relativ scheu, bei den meisten ist die Fluchtdistanz mehr als 100 Meter. Ich hatte im vorigem Winter da auch so meine Erfahrungen gemacht. Vorgestern aber hatte ich das Glück, eine Gruppe Singschwäne mit ca. 30 Tieren aus nur ca. 50 m Entfernung beobachten zu können. Ich vermute mal, es handelt sich um Tiere, die auch in ihren Brutgebieten in der Nähe der Menschen leben und daher vor Menschen weniger Scheu haben als die meisten ihrer Artgenossen. Und so konnte ich aus der Nähe auch zwei-, dreimal so ein typisches Schwan-Macho-Gehabe beobachten: Der Ober-Macho verscheucht die Nachwuchs-Möchtegern-Machos, aber nur um 3 … 5 Meter. Und nach erfolgreichem Verscheuchen streckt er seinen Schnabel zum Himmel und lässt sein Siegesgeheul verlauten 😉
Eine andere, ebenfalls interessante Beobachtung hatte ich mit einem Höckerschwan: Auf sehr dünnem Eis watschelnd, mit größter Vorsicht, wusste er offenbar, welche Gefahren ihm beim Einbrechen drohen.
In der Luft über mir kabbelten sich zwei Kolkraben.
Und unter die Singschwäne mischten sich immer wieder auch Gänse; Grau- und Blässgänse habe ich gesehen.
Auf dem Schwedter Polder, bei meiner Fahrt auf dem Sommerdeich entlang des Oder-Hauptstromes, sah ich eine ganze Schar von Wacholderdrosseln, die mir immer voran (davon) flogen. Und ein Stückchen weiter sah ich Kormorane im Prachtkleid, bei denen ein Teil des Gefieders an Kopf und Hals sowie an den Oberschenkeln hell, fast weiß war.
Am Wrech, einem kleinen See auf dem Schwedter Polder, lernte ich eine neue Entenart kennen: den Zwergsäger. Ich beobachtete drei Erpel und drei Weibchen.
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