Kießlings Phatomtor: Lächerliches Urteil des DFB-Sportgerichts

Am 18. Oktober hatte es im Bundesligaspiel TSG Hoffenheim gegen Bayer Leverkusen ein „Tor“ gegeben, das keines war. Wir erinnern uns: Kießlings Kopfball ging knapp am linken Pfosten vorbei und flutschte durch ein Loch im Tornetz in das Torinnere. Die TSG Hoffenheim hatte Einspruch eingelegt und Annulierung des Spiels und Wiederholung beantragt.

Das DFB-Sportgericht hat heute diesen Einspruch abgewiesen. Es begründet ihn damit, dass

  • der Zeitpunkt des Eintretens des Defektes am Tornetz nicht ermittelt werden kann und damit ein „Einspruch gegen ein unabwendbares Ereignis“ (Zitat aus der Urteilsbegründung) nicht möglich ist
  • Schiedsrichter Dr. Brych versucht hat, seine Zweifel an dem Tor auszuräumen, und eine Tatsachenentscheidung getroffen hat.

Beide Begründungspunkte sind so absurd, dass man wirklich an dem gesunden Menschenverstand der Urteilenden zweifeln muss. Begründung:

  • Es ist völlig gleich, zu welchem Zeitpunkt das Netz kaputt gegangen ist und ob dieser Zeitpunkt ermittelt werden kann oder nicht. Entscheidend ist allein die Tatsache, dass das Netz zum Zeitpunkt des „Phantomtores“ schadhaft war und dass damit der Platz nicht bespielbar war.
  • Schiedsrichter Dr. Brych hat – man mag ihm das vorwerfen oder nicht – nicht alles zur Ausräumung seiner Zweifel getan. Er hat es z. B. unterlassen, das Tor und speziell das Tornetz an der betreffenden Seite zu inspizieren. Hätte er das getan, wäre er sicher zu einer anderen Entscheidung gekommen.

Beide Punkte, die Unbespielbarkeit des Platzes und der nachweislich fehlerhafte Job des Schiris hätten eine Stattgabe des Einspruchs der TSG Hoffenheim gerechtfertigt. So aber stellt der DFB seine geschäftlichen Interessen über die sportlichen Interessen und baut wieder ein Stück seiner Glaubwürdigkeit ab.

 

Der DFB hat den vollständigen Schiedsspruch auf seiner Webpage bis jetzt (28.10.2013, 19:00 Uhr) nicht veröffentlicht, sondern nur eine stark eingekürzte Darstellung. Aus diesem Grunde stelle ich keinen Link zur DFB-Page ein.

Das Urteil und die Urteilsbegründung sind hier im Live-Ticker bei welt.de ab 13:02 Uhr nachzulesen.

 

 

 

 

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2 Kommentare

  1. Hach, wir wussten doch beide, dass der DFB genau so entscheiden wird. Die FIFA hatte ja mehr als deutlich gesagt, dass sie ein Wiederholungsspiel nicht möchte und dem hat sich der DFB gebeugt. Wer eine Machtprobe gewonnen hätte, wissen wir beide nicht, aber im Fußball geht es in erster Linie erst einmal ums Geld, die Fairness muss dahinter anstehen.

    1. So ist es wohl.

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